Zollern-Alb-Kurier | 12.11.2011
Jeder sollte "weiter–sehen"
FACHMESSE NICHT NUR FÜR BLINDE UND SEHBEHINDERTE MENSCHEN
Balingen, Andreas Westerhausen. Die noch junge allgemeine Blinden- und Sehbehindertenhilfe möchte am 19. November einen Beitrag zur Integration leisten.Mit der Hilfsmittel-Ausstellung, Fachvorträgen und einem Blindenfußballspiel.
Hilfe zur Selbsthilfe bietet der in diesem Jahr neu gegründete Verein „Allgemeine Blinden- und Sehbehindertenhilfe” (ABSH). Als erste große Veranstaltung organisiert der Verein die Fachmesse „Weiter – Sehen 2011” am Samstag 19. November, von 10 bis 18 Uhr in der Sparkassenarena. Die Veranstaltung möchte Einblicke in die Welt der Blinden und Sehbehinderten geben.
So können die Besucher etwa um 15 Uhr ein Blinden-Fußball-Spiel mit zwei Teams aus der Bundesliga erleben. Dabei treten der SG Mainz-Würzburg und der PSV Köln gegeneinander an. Für die Sehbehinderten gibt es eine Live-Spielbeschreibung über Funkkopfhörer. Anschließend laden die Spieler jedermann zum Mitmachen und Ausprobieren ein – Fußballspielen ohne was zu sehen.
In Fachvorträgen können sich Betroffene und Angehörige ab 12 Uhr informieren. So über Möglichkeiten und Chancen der beruflichen Rehabilitation bis hin zu Besonderheiten bei der Pflege sehbehinderter Menschen.
Eröffnet wird die Messe um 10 Uhr von der Vorsitzenden Anna Kupferschmid und Oberbürgermeister Helmut Reitemann. Bis 14 Uhr präsentiert die Ausstellung ein breites Spektrum von Hilfen, die Blinden und Sehbehinderten den Alltag erleichtern. Als Höhepunkt hat Harald Eigler noch einen musikalischen Stargast in petto.
„Der ABSH möchte die Menschen zusammenbringen, so dass Sehende und Sehgeschädigte sich gegenseitig unterstützen”, erklärt Harald Eigler – selbst blind. Die Messe diene der Information, der Begegnung, der Aktivität sowie der Integration. Diese vier Säulen sind ihm besonders wichtig, denn am Ende der Veranstaltung sollte jeder etwas „weiter–sehen”.
Regeln beim Blindenfußball
Die Spielzeit beträgt zwei mal 25 Minuten mit einer zehnminütigen Pause. Jedem Team steht pro Halbzeit eine Auszeit von einer Minute zur Verfügung. Es gilt dabei die effektive Spielzeit.
Mit „Voy” muss sich jeder gegnerische Spieler akustisch bemerkbar machen, wenn er sich dem ballführenden Spieler nähert. Bleibt der Ruf aus, wird dies als persönliches Foul geahndet.
Torwart, Trainer und Guide dürfen Anweisungen nur in ihren fest definierten Zonen geben. Werden diese Zonen nicht eingehalten, kann dies als Teamfoul geahndet werden.